Eurobarometer: Jugend vor digitalen und wirtschaftlichen Hürden
veröffentlicht am 09.04.2025
Welche Umfrage-Ergebnisse vor allem im Hinblick auf den Konsumentenschutz von Bedeutung sind, erfahren Sie hier.
Das Eurobarometer 2024 beleuchtet die Einstellungen junger Europäer:innen (16-30 Jahre) zu deren politischen Prioritäten, Informationsquellen und ihrer Wahrnehmung von Desinformation.
Informationsquellen und Mediennutzung
Bei der Umfrage zeigte sich, dass soziale Medien die wichtigste Informationsquelle für politische und soziale Themen sind: 42 % der jungen Europäer:innen nutzen sie für diesen Zweck, während 39 % hierbei auf das Fernsehen zurückgreifen. Befragte im Alter von 25-30 Jahren verwenden zudem häufiger Online-Nachrichtenseiten (30 %) und Radio (19 %) als 16-18-Jährige (21 % und 13 %).
Im gesamten EU-Raum dominiert bei den Plattformen Instagram (47 %) vor TikTok (39 %) und Youtube (37 %). In Österreich setzen 50 % der Jungen auf TikTok und ebenso viele auf Instagram, um sich über aktuelle Themen zu informieren. Printmedien sind hierzulande mit 17 % stärker vertreten als im EU-Schnitt (12 %).
Gefahr durch Desinformation
Eine zentrale Herausforderung im digitalen Raum ist die Verbreitung von Fake News. 76 % der Befragten gaben an, in der Woche vor der Umfrage mit Desinformation in Kontakt gekommen zu sein – in Österreich waren es sogar 79 %. Während sich EU-weit 71 % der jungen Menschen sicher fühlen, Falschinformationen zu erkennen, ist das Vertrauen in Österreich mit 60 % am niedrigsten. Ein Drittel der Befragten hierzulande fühlt sich unsicher bzw. gar nicht sicher, Fake News richtig einzuordnen.
Nutzung von Künstlicher Intelligenz
Ein weiteres aktuell wichtiges Thema ist die Nutzung von KI-basierten Anwendungen. 57 % der jungen Europäer:innen haben im vergangenen Jahr KI-gestützte Programme für Texte, Bilder oder Videos genutzt – in Österreich sind es 51 %. Besonders häufig kommt KI hierzulande für berufliche Aufgaben (32 %), kreative Arbeiten (31 %) oder als Unterstützung bei schulischen Aufgaben (24 %) zum Einsatz.
Wirtschaftliche Herausforderungen: Preissteigerungen im Fokus
Weitere Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage zeigen außerdem, dass steigende Preise und Lebenshaltungskosten die größten Sorgen für 40 % der Befragten darstellen. Gleichzeitig sehen viele die Umwelt- und Klimapolitik (33 %) sowie die wirtschaftliche Lage und die Schaffung von Arbeitsplätzen (31 %) als zentrale politische Prioritäten für die kommenden Jahre.
Während junge Menschen also zunehmend in digitalen Räumen nach Informationen suchen, sind sie dort gleichzeitig mit Desinformation konfrontiert. Steigende Preise und wirtschaftliche Unsicherheiten bleiben große Herausforderungen, während der technologische Fortschritt hinsichtlich KI neue Chancen und Risiken birgt. Ein starker gesamteuropäischer Konsumentenschutz, der sowohl wirtschaftliche als auch digitale Aspekte berücksichtigt, ist daher wichtiger denn je.
Hier finden Sie das Factsheet zu den Ergebnissen aus Österreich. Den gesamten Eurobarometer können Sie hier nachlesen.