Maul- und Klauenseuche

veröffentlicht am 16.04.2025

Informationen zur Viruserkrankung und zur richtigen Verhaltensweise

Was ist Maul- und Klauenseuche (MKS) und welche Tiere sind betroffen?

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung bei Paarhufern. Die bekanntesten Paarhufer sind Rinder, Schafe und Ziegen aber auch Schweine, Rehwild, Rotwild und Schwarzwild. Auch alle Kamelidenarten wie z.B. Kamele, Lamas und Alpakas sind betroffen und für das MKS-Virus empfänglich.

Nicht betroffen sind Pferde, Hunde und Katzen – sie sind für das MKS-Virus nicht empfänglich.

Eine Infektion des Menschen bei sehr engem Kontakt zu erkrankten Tieren kann gelegentlich auftreten, führt aber in der Regel nicht zu einer Erkrankung.

Folgen bei einem MKS-Ausbruch

Ein MKS-Ausbruch in Österreich hätte einschneidende Folgen. Die Tiere sind schwer krank und haben große Schmerzen, die Sterblichkeit bei Jungtieren ist besonders hoch. Aber auch der wirtschaftliche Schaden ist enorm und würde die heimische Wirtschaft vor große Herausforderungen stellen.

Vorkommen MKS

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) gilt als eine der ansteckendsten Viruserkrankungen und kommt nach wie vor endemisch in der Türkei, im Nahen Osten, in Afrika, in vielen Ländern Asiens und in Teilen Südamerikas vor. Das bedeutet, dass MKS in diesen Ländern im Tierbestand dauerhaft vorkommt. Österreich ist seit vielen Jahren MKS-frei, wodurch internationaler und innergemeinschaftlicher Handel überhaupt erst ermöglicht wird. 

Übertragung

Eine Übertragung erfolgt durch

  • direkten Kontakt von Tier zu Tier.
  • über deren Produkte (z.B. Milch, Fleisch, etc.).
    Achtung bei Produkten, die Sie auf Bauernmärkten in betroffenen Nachbarländern kaufen. Weggeworfene Reste können von empfänglichen Tieren aufgenommen werden.
  • Ausscheidungen.
    Achtung, wenn Sie auf der Weide oder im Stall damit in Kontakt kommen.
  • kontaminierte, unbelebte Objekte (z.B. Schuhe, Kleidung, Transportfahrzeuge, etc.).
    Achtung: Schon wenig Speichel reicht aus, um das Virus zu verbreiten und eine Vgroße Anzahl empfänglicher Tiere anzustecken. Reinigen Sie Gegenstände, wenn Sie einen Kontakt nicht ausschließen können.

Für heimische Betriebe und deren Kontakte ist es besonders wichtig, die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten und ihren Tierbestand zu schützen. Das betrifft alle, die an einem Betrieb aus- und eingehen, wie etwa Besucher:innen, Molkereifahrzeuge, Transportfahrzeuge, Futtermitteltransporter, etc.

Was kann ich tun

Jeder und jede kann helfen, dass sich die Maul- und Klauenseuche nicht weiter ausbreitet. Wenn Sie mit einem Betrieb mit empfänglichen Arten in Kontakt kommen, ist es wichtig, auf gute Hygiene zu achten. Waschen oder wechseln Sie zum Beispiel Ihre Kleidung und Schuhe, bevor Sie einen weiteren Stall oder Betrieb betreten. So verhindern Sie, dass Sie das Virus unbeabsichtigt weitertragen.

Verhalten am Bauernhof

Wenn Sie gerne in Bauernläden oder Ab-Hof-Verkaufsständen einkaufen oder Kontakt zu betroffenen Tierhalter:innen haben, sollten Sie unbedingt die geltenden Biosicherheitsvorschriften der Betriebe einhalten.

Dazu gehören unter anderem:

  1. Folgen Sie den Anweisungen der Betriebsinhaber:innen.
  2. Fahren Sie nicht mit Ihrem Fahrzeug auf einen fremden Hof.
  3. Parken Sie auf öffentlichen Bereichen und nicht auf dem Betriebsgelände.
  4. Gehen Sie nicht ohne ausdrückliche Zustimmung der Betriebsinhaber:innen in einen fremden Stall .
  5. Halten Sie sich von fremden empfänglichen Tieren fern.
  6. Tragen Sie sich in die Kontaktlisten der Betriebsinhaber:innen ein.

Diese Kontaktlisten dienen dazu, im Falle eines MKS-Ausbruchs Kontakte zu anderen empfänglichen Tieren rasch zurückverfolgen zu können. Die Daten der letzten zwei bis vier Wochen werden im Falle eines Ausbruchs auf diesem Betrieb an die zuständigen Behörden weitergegeben. Anhand der Daten wird rückwirkend recherchiert, ob und wann Gäste nach ihrem Besuch Kontakt zu anderen empfänglichen Tieren hatten. Ziel ist es, eine Ausbreitung der Seuche schnell zu verhindern.

Hier gelangen Sie zum MKS Merkblatt für Landwirt:innen, Viehändler:innen, Schlachthofpersonal, Bürgermeister:innen

Verhalten auf der Weide / Alm / im Streichelzoo

Wenn Sie eine Wanderung über Weiden und Almen planen oder vielleicht einen Streichelzoo besuchen, besteht in Österreich kein Grund zur Sorge. Bedenken Sie aber bitte, dass es nun besonders wichtig ist, sich an die Regeln der jeweiligen Tierhalter:innen zu halten. Biosicherheit wird nun auf allen Betrieben großgeschrieben.

Viele Streichelzoos oder Betriebe, die Lama-Wanderungen anbieten, machen sich natürlich große Sorgen um die Gesundheit ihrer Tiere. Bitte helfen Sie mit, heimische Tiere gesund zu halten. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Betrieb und benutzen Sie vorhandene Seuchenteppiche und Desinfektionsmittel.

Mehr Informationen finden Sie unter Urlaub am Bauernhof mit Verantwortung – Biosicherheit im Tourismus

Verhalten beim Einkauf in Ungarn und der Slowakischen Republik

Wenn Sie gerne auf ungarischen oder slowakischen Bäuernmärkten einkaufen oder regelmäßig Tiere oder Fleisch aus diesen Ländern nach Österreich bringen, haben Sie derzeit besondere Verantwortung.

  • Bringen Sie keine Tiere oder Waren nach Österreich, die verboten sind.
  • Entsorgen Sie Fleisch- und Wurstreste ausschließlich in geschlossenen Behältern.
  • Benutzen Sie vorhandene Seuchenteppiche und befolgen Sie die Anweisungen der Tierhalter:innen und der Behörden.

Bitte helfen Sie mit, die Einschleppung der Maul- und Klauenseuche nach Österreich zu verhindern. 

Verhalten bei der Jagd

Die Jägerschaft kann zur Früherkennung beitragen, indem sie ungewöhnliche Krankheitsfälle bei Wildtieren meldet. Bitte halten Sie sich an die empfohlenen Maßnahmen. Insbesondere nach Wildkontakt in den von MKS betroffenen Ländern (aktuell Ungarn und die Slowakische Republik) ist größtmögliche Vorsicht geboten, um eine Einschleppung nach Österreich zu verhindern.

Bei Auffälligkeiten ist unverzüglich der/die zuständige Amtstierärzt:in zu informieren! Werden MKS-ähnliche Symptome bei erjagten Tieren festgestellt, sind umgehend penible Reinigungs- und Desinfektiosmaßnahmen aller kontaminierten Gegenstände zu setzen und der Kontakt zu empfänglichen Nutztieren für mindestens 5 Tage zu unterlassen!  

Mehr dazu unter MKS Information für Jäger:innen

Ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche würde uns alle betreffen und neben erheblichen Qualen für Nutz- und Wildtieren auch enorme Kosten verursachen. Wir alle sind Teil der Landwirtschaft in Österreich. Helfen Sie mit, unseren heimischen Tierbestand zu schützen! 

Mehr Informationen zur Maul- und Klauenseuche finden sie hier.

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