Grundsatzerlass Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung
Nach mehr als 30 Jahren erfährt das Unterrichtsprinzip eine Konkretisierung
Die Schuldiskussionen machen nie Ferien. Auch im Sommer treffen sich Arbeitsgruppen und es wird an den nächsten Reformen gearbeitet. Noch vor den Ferien kam allerdings diese erfreuliche Meldung: Der Grundsatzerlasses für das Unterrichtsprinzip Wirtschafts- und Verbraucher/innenbildung wurde beschlossen.
Auch die Konsumentenschutzsektion war unter den Stakeholdern, die zur Stellungnahme eingeladen waren und ihre jahrzehntelangen Wünsche endlich einbringen konnte. Das Ziel ist im Arbeitsprogramm der Bundesregierung vorgegeben, nämlich die „Verbraucherbildung vor allem im Bereich Finanzen - insbesondere bei Jugendlichen - zu verstärken und auszubauen".
Die wichtigsten Punkte des Erlasses
Zu den Grundaufgaben der österreichischen Schule (vgl. § 2 SchOG) gehört es, die SchülerInnen zu befähigen ihre Rollen als WirtschaftsbürgerInnen, als Erwerbstätige und als VerbraucherInnen kompetent und moralisch verantwortlich wahrzunehmen.
Kernpunkt des Erlasses sind wohl die Kompetenzen mit denen die SchülerInnen nach Beendigung der Schulzeit ausgestattet sein sollen. Dazu zählen unter anderem:
- Grund- und Schlüsselkompetenzen zur Orientierung im und zur Teilhabe am Wirtschaftsleben
- Grundkenntnisse der Haushaltsgründung und -führung in eigener Verantwortung
- Reflexion der persönlichen Bedürfnisse und ökonomischen Möglichkeiten
- Kritischer Umgang mit Medien und Werbung
- Bewusstsein über das eigene Konsumverhalten und entsprechend verantwortungsvolles Handeln
- Kenntnis über die grundlegenden Rechte, Pflichten und Möglichkeiten als VerbraucherInnen
- Einschätzung von Auswirkungen im Umgang mit digitalen Daten
- Grundkenntnisse um sich in der nationalen, internationalen und globalen Wirtschaft zu orientieren
Methodik und Zusammenwirken mit anderen Unterrichtsprinzipien
Durch das breite Themenspektrum kann die Verbraucherbildung in viele Unterrichtsgegenstände wie z.B. Geographie und Wirtschaftskunde, Mathematik, Biologie und Politische Bildung einbezogen werden.
Ausgangspunkt für die Umsetzung des Unterrichtsprinzips sollen die Lebenswelten und der
Alltag der SchülerInnen sein. Aktuelle Themen können aufgegriffen werden, der Einsatz der verschiedensten Medien verstärkt den Praxisbezug. In Projektarbeiten und durch Einbindung von Fachleuten können die Fragestellungen von verschiedenen Seiten bearbeitet werden und die unterschiedlichen Interessen einfließen.
Durch die thematische Überschneidung mit anderen Bildungsanliegen sind auch andere Unterrichtsprinzipien wie Gesundheitserziehung, Medienerziehung, Entrepreneurship-Education u.a. eine sinnvolle Ergänzung.
Grundsatzerlass mit Literaturangaben und Anhang